Die Inselgruppe Lofoten, viel grösser und weitläufiger als das auf den ersten Blick auf der Karte erscheint, überrascht mich mit verborgenen Naturschönheiten. Wir logieren in Svolvaer, der grössten Stadt mit etwa 4000 Einwohner und unternehmen von hier aus Tagesausflüge mit zwei Mietwagen. Susan und ich sind mit zwei befreundeten Ehepaaren unterwegs. Immer wieder stoppen wir und fangen die Landschaften, Stimmungen oder imposante Brücken mit der Kamera ein. Die norwegische Sprache hat ein wenig Ähnlichkeit mit unserer Mundart und einiges lässt sich unter Schmunzeln erraten. Unterwegs sind Esslokale eher schwierig zu finden, aber andererseits sitzen wir auch mal in einem lauschigen Kaffee mitten in der Landschaft auf der Sonnenterrasse und lassen es uns gut gehen. Natürlich stand die Mitternachtssonne auf dem Programm, doch die haben wir nicht in der vollen Schönheit erlebt: Aufziehende Wolken haben uns das Schauspiel verdorben. Trotzdem ist faszinierend, dass es 24 Stunden hell ist weil wir so weit nördlich sind.

 

Nach der gemeinsamen Lofoten-Zeit verbleiben Susan und ich fünf Tage in Bodo an der Küste weiter südlich. Das Wetter ist nicht wirklich ferienmässig, aber wir erwandern einen Aussichtspunkt in schöner Naturlandschaft. Eine Küstenwanderung (mit dem 400 mm Tele) für mich und einen Ruhetag für Susan hat uns beiden gefallen. Dann eine Busfahrt nach Saltstraumen, wo wir eigentlich mit dem Schlauchboot als Adventure-Tripp hinwollten, aber wegen gefährlichem Wetter nicht konnten (Uff ...). Hier lässt sich an einer Fjord-Schmalpassage zweimal am Tag die schnellste Meeresströmung der Welt beobachten (mit dem Schlauchboot würde man mittendurch fahren L). Eine Gezeitentabelle gibt Auskunft, wann jeweils der Höhepunkt ist. Fast 400 Millionen Kubikmeter Meerwasser strömen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h durch den nur 150 m breiten Sund unter der Brücke durch und bilden Strudel die 10 m Durchmesser und 4 m Tiefe erreichen. Nur bei Stillwasser, d.h. Höchststand und Tiefststand, herrscht Ruhe.

 

Die Fotos zeigen, was wir erlebt haben in chronologischer Reihenfolge der Entstehung. Aus total 2000 Bildern habe ich etwa 200 ausgewählt. Eine Durchsicht der Bilder von Susan und meiner Freunde zeigt, wie unterschiedlich unsere Wahrnehmung, das Empfinden von "schön", die Wahl der Perspektive und des Bildausschnittes sind.