Peter hat mich eingeladen an den Irchel in der Nähe von Winterthur. Er kennt kleine, unscheinbare Standorte der Küchenschelle und des Leberblümchens. Wir schwingen uns am späteren Morgen aufs E-Bike und starten bei schönem Sonnenschein. Unser erstes Ziel: Eine kleine Wegböschung oberhalb von Neftenbach wo ich noch nie vorbeigekommen bin. Die Küchenschellen blühen noch nicht, aber es gibt schon Leberblümchen. Weiter geht's durch Dättlikon Richtung Freienstein. Wir stoppen da und dort und tauschen botanische Geheimnisse aus. Peter legt ein sportliches Tempo vor und die Natursträsschen und Waldwege verlangen meine volle Aufmerksamkeit. Kurze Blicke zu den trockenen Wiesenrändern wollen Küchenschellen erblicken an denen Peter vielleicht vorbeigefahren ist.  Aber er weiss, wo es sich zu stoppen lohnt.

 

Ich habe mein 100 mm Makroobjektiv dabei, aber vor allem will ich die von Susan ausgeliehene 50 mm / 1:1.4 - Linse mit Festbrennweite ausprobieren. Ein kräftiger Wind schüttelt die Blüten hin und her. Die Belichtungszeit ist selten länger als 1/500 sec. Die Blende mit f=4 entsprechend gross; und ich versuche die knappe Schärfentiefe mit Fokus-Stacking-Bildreihen zu kompensieren. Es gelingt nicht immer.

 

Ausgiebig geniessen wir die wunderbaren Blüten. Die Gemeinschaft mit Peter ist toll, wir verstehen uns gut. Lieber Peter, vielen Dank für deine Geduld, während ich bestrebt war in nützlicher Zeit qualitativ gute Bilder "auf den Film" zu bannen.

Auf dem Heimweg fahren wir am Südhang des Multberges vorbei. Im Mai werden hier wieder verschiedene Orchideen die lokale Blühsaison eröffnen.

Oberhalb Winterthur-Wülflingen gibt es den Standort mit angesiedelten Küchenschellen. Jahrzehnte früher sei das hier ein natürlicher Standort gewesen. Vollsonnig ist das steile Wegbord. Die Küchenschellen blühen hier dieses Jahr einiges später als am irchel. Am 14 3.2022 habe ich 30 Blüten gezählt.