Epipactis helleborine / Breitblättrige Stendelwurz

Ganz speziell für mich war kürz-lich der Rund-gang im Wald von Rümlang, wo für mich als Teenager quasi mein zweites Zuhause war.

Urs, der heute in Rümlang wohnt, hat mit meiner handgezeichneten Karte von 1976 versucht, die Orchideenstandorte zu verifizieren. Gefunden hat er wunderbare Standorte mit schönen Epipactis helleborine. Einzelne Exemplare gut 1 m hoch. Praktisch immer säumen sie die Waldwege und sind gut auffindbar.

Bis vor kurzem hatte ich am Wolfensberg in Winterthur keine breitblättrige Stendelwurz gefunden. Bis ich mit Urs die Standorte der E. purpurata besucht habe. Beim Nachhausegehen stupst er mich an, zeigt zwei Meter vom Fahrweg weg in den Wald und meint: Was ist denn das da? Wir standen vor rund 20 Epipactis, alle mit guten Fruchtansätzen. Ob es wirklich E. helleborine sind, werden wir nächstes Jahr anhand der Blüte bestimmen. E, purpurata können es keine sein, zu unterschiedlich ist der Vegetationsfortschritt zu diesen, die alle auf der anderen Strassenseite  in voller Blüte stehen oder sogar erst knospend sind.

Das Rätsel ist gelöst: Die Fruchtstände waren keine Epipactis, sondern bleiche Waldvögelein (Cephalanthera damasonium).

2022: Peter schwärmt von dunkelrot gefärbten E. helleborine am Irchel bei Winterthur. Die will ich natürlich auch sehen und so fahren wir mit dem Velo gemeinsam zum Standort. Drei absolut stattliche Pflanzen zeigen diese intensive Färbung. Sie sind grösser als als alle übrigen, dezent gefärbten. Die rötlichen sind im Blühfortschritt voraus und werden eifrig von Wespen besucht. Die dezenten (untere Bildreihe) sind mehrheitlich erst am Aufblühen oder noch komplett geschlossen, sind kleiner im Wuchs und eher von zierlicher Gestalt.